Wien Holding
Figaro3703

Le Nozze di Figaro

Susanna

Susanna ist klug, eifersüchtig und berechnend, aber auch gütig und weise. Sie hat den großen Wunsch nach gegenseitiger Liebe und innerer Ruhe. Sie zieht die Fäden zwischen allen Protagonisten um ihr Ziel, die Hochzeit mit Figaro, zu erreichen.


Susanna wird musikalisch als unabhängig und klug gezeichnet. Ihre Melodie hebt sich von der ihres geliebten Figaros ab und entwickelt sich unabhängig von ihm weiter. Ihre Eifersucht kommt im Duett mit Marzellina zum Ausdruck; sie ist dabei immer Ton angebend. Die Blumenarie singt sie allein auf der Bühne.

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La Contessa di Almaviva

La Contessa di Almaviva ist voller Sehnsucht und traurig. Ihre große Liebe zum Grafen wird nicht mehr erwidert, sie ist verletzt und zum Zeitpunkt ihres ersten Auftritts unglücklich. Später, auf der Suche nach neuem Lebenssinn, gibt sie sich durchaus erotisch. Dank Susannas Plan gewinnt sie die Liebe ihres Mannes zurück.


In Contessas Auftrittsarie wird sie als Frau mit innerem Glühen, Reinheit und Schönheit charakterisiert. Die Musik beschreibt sie zu Beginn als eine tief leidende Frau mit langsamem Tempo, großen melodischen Linien ohne Unterbrechungen und ohne echten Höhepunkt. Musikalisch entwickelt sie dank Susanna mehr Selbstständigkeit.

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Marcellina

Marcellina erscheint zunächst eher unsympathisch und im Streit mit Susanna agiert sie eifersüchtig. Sie entwickelt sich aber zu einer bewundernswerten Frauenfigur mit humoristisch-ironischem und mütterlich-fürsorglichem Charakter.

Mozarts Musik für Marcellina betont zuerst den Streit. Nach dem Duett mit Susanna im 1. Akt verändert sich aber ihre Musik, sie erhält zusehends warme, fürsorgliche Motive. Mozart gibt ihr in ihrer Arie im 4. Akt die Möglichkeit, als unabhängige Frau gegen die Welt der Männer zu revoltieren.

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Barbarina

 

Barbarina ist jung, einfühlsam und melancholisch. Sie glaubt an das Gute und die Liebe.

Mit Barbarinas Cavatina zu Beginn des 4. Akts gibt uns Mozart ein kleines Juwel in f-Moll, welches als Tonart sowohl in Le Nozze di Figaro als auch im gesamten Mozart-Katalog außergewöhnlich ist.

Man hört eine melancholische Intimität, verstärkt durch die Diskretion des Orchesters, reduziert auf Streicher allein, mit gedämpfter Unterstützung – alles im Dialog mit Barbarinas Gesang. Der Verlauf der Cavatina ist der eines Kinderreims/Wiegenlieds: sie hat eine sehr einfache Melodie, die innerhalb einer einzigen Oktave bleibt.